Experteninterview
Was Radio für die Moderatorin Birgit Hahn bedeutet, und was die Faszination des Mediums ausmacht, erzählt sie im Interview.
Birgit Hahn moderiert die Morning-Show bei Radio Hamburg, wo sie seit über 20 Jahren arbeitet.* Gemeinsam mit Co-Host John Ment und André Kuhnert gewann sie 2017 in der Kategorie „Beste Morgensendung“ den Deutschen Radiopreis. Am 25. September 2019 moderierte sie die Liveübertragung der Preisverleihung im Radio.
*Stand des Interviews. Ende Juli 2020 beendete die Kultstimme ihre Historie bei Radio Hamburg, um ab September beim Schwestersender HAMBURG ZWEI gemeinsam mit ihrem Kollegen Onni Schlebusch das neue Team für den "HAMBURG ZWEI Morgen” zu bilden. Ihre Faszination für das Medium bleibt demnach ungebrochen.
Radio ist ein ständiger Begleiter, der mich mit Musik und Informationen versorgt. Ich höre es zum Aufstehen, im Badezimmer, auf dem Weg zur und bei der Arbeit. Aber es ist auch eine Medium mit dem ich unmittelbar kommunizieren kann, bei dem ich Meinungen höre und bei Bedarf darauf reagiere.
Es ist sehr schnell. Und es kann vor allen Dingen emotional berühren. Streamingdienste sind neue Wettbewerber um die Medienzeit im Audiomarkt. Wie kann sich Radio hier positionieren und eine gesunde Koexistenz schaffen? Ich glaube, dass Menschen auf Dauer Kommunikation mehr lieben als reine Musikstrecken. Und das kann eben Radio am besten. Daher denke ich, dass sich die Koexistenz auf einem gesunden Level ‚zurechtruckeln‘ wird.
"Jeder Tag ist anders und ich habe die Möglichkeit, meine Hörer immer wieder zu überraschen."
Podcasts können die Bindung zwischen Radiosender und Hörern noch verstärken indem hier Themen länger besprochen werden, die in einer Sendung nur angerissen werden können. Und wenn mein Lieblingssender mir neben dem eigentlichen Programm für ganz besondere Stimmungen und Situationen ein weiteres Angebot liefern kann, ist das für alle ein Gewinn.
Kirsten Schade
Director Corporate Communications & Cultural Change